Jahresbericht 2018 und Ausblick 2019

Das Geschäftsjahr 2018

Für die Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV) geht das Jahr 2018 fast durchwegs als schlechtes Jahr in die Bücher ein. Bereits im Januar 2018 wurde die Alpennordseite der Schweiz grossflächig durch eine Serie von Winterstürmen getroffen. In Erinnerung bleibt insbesondere der erste Sturm dieser Serie, der Sturm «Burglind», der am 3. Januar grossflächig eine Vielzahl von Schäden für die KGV verursachte. Der Hitzesommer 2018, schon an sich ein Extremereignis, führte zu weiteren lokalen Ereignissen mit Starkniederschlägen und Hagel. Besonders sticht das Starkniederschlagsereignis vom 11. Juni über dem Zentrum der Stadt Lausanne heraus. Innerhalb von wenigen Minuten fielen 40 mm Niederschlag. Dies entsprach der gesamten Regenmenge eines durchschnittlichen Junis. Das Ereignis rief grosse Schäden durch Oberflächenwasser hervor und belastete die Gebäudeversicherung Waadt massgeblich. Der regnerische Herbst und der Winteranfang führten dann noch zu einer «überschaubaren» Anzahl weiterer Schäden.

Zusammenfassend hat das Jahr 2018 bei den KGV zu erheblichen Schadenlasten in der Elementarschaden-Versicherung geführt, die um ein Mehrfaches über dem langjährigen Mittel liegen.

Aufgrund der höheren Eigenbehalte, welche die KGV in Folge ihrer angestiegenen Finanzstärke selber laufen, konnte der IRV trotz des negativen versicherungstechnischen Ergebnisses bei den KGV ein gutes «Schadenjahr» verzeichnen. Lediglich ein Teil der Schäden von der Gebäudeversicherung des Kantons Waadt, getrieben durch das erwähnte Starkniederschlagereignis, wurde an den IRV zediert. Der IRV schliesst die Elementarschaden-Rückversicherungen entsprechend mit «lediglich» 9.3 Mio. CHF Schadenbelastung ab.

Noch besser sieht es bei der Feuerschaden-Rückversicherung aus. Ein positives Resultat, ähnlich jenem des Vorjahres, konnte erneut realisiert werden. Der IRV schliesst die Feuerschaden-Rückversicherung mit CHF 0.2 Mio. Schadenbelastung ab.

Daraus resultiert ein positives versicherungstechnisches Ergebnis von CHF 46.5 Mio.

Nicht so positiv ist das Ergebnis der Finanzanlagen ausgefallen. Anders als das Vorjahr, das seinerzeit mit einem überdurchschnittlichen Resultat abgeschlossen hatte, weist das Jahr 2018 eine negative Performance von -3.2% aus. Diese führt zu einem negativen Finanzanlage-Ergebnis von CHF -35.8 Mio.

Nach Abzug der Verwaltungskosten und der Prämienverbilligung der Elementarschaden-Rückversicherung resultiert aus der Summe des versicherungstechnischen und Finanzanlage-Ergebnis ein kleiner Gesamtverlust des IRV in der Höhe von CHF -2.2 Mio.

Anlagepolitik

Nach dem überaus erfreulichen Vorjahr trugen die Finanzanlagen 2018, wie bei den meisten institutionellen Anlegern, zu einem negativen Ergebnis bei. In einem angespannten Marktumfeld wirkten lediglich die Immobilien stabilisierend.

Im Laufe des Jahres setzte sich der Verwaltungsrat intensiv mit der Anlagestrategie und dem Anlageprozess auseinander. Dabei wurden Kompetenzen und Zuständigkeiten sowie die Aufgabenteilung zwischen Verwaltungsrat und Geschäftsstelle präzisiert. Die vorsichtige Anlagestrategie mit besonderer Berücksichtigung der Liquiditätsbedürfnisse als Katastrophenrückversicherer wurde bestätigt.

Für das Folgejahr stehen die Aktualisierung des Anlagereglements sowie die Verabschiedung einer neuen Immobilienstrategie auf der Agenda.

Immobilienstrategie

Der Verwaltungsrat hat sich im Sommer an seiner Klausur dem Thema Immobilienstrategie gewidmet. Dabei wurde nach einer Analyse der bestehenden Liegenschaften, welche allesamt im Alleineigentum des Interkantonalen Rückversicherungsverbands (IRV) sind, festgestellt, dass im Portfolio ein erheblicher aufgestauter Unterhaltsbedarf besteht. Dieser soll in den nächsten Jahren reduziert werden, wobei schwerpunktmässig Wohnliegenschaften mit Potenzial saniert werden. Ziel ist es, das Potenzial auf der baulichen Seite durch verbesserte Ausnutzungen wie auch auf der Marktseite durch ein bedürfnisgerechteres Angebot zu realisieren. 2019 soll insbesondere das Immobilienreglement überarbeitet und als Anhang ins Anlagereglement integriert werden.

Ausblick 2019

2019 wird das Projekt zur Überarbeitung des Feuerschaden-Rückversicherungs-Grundvertrags weiter vorangetrieben. Nach einer Vernehmlassung bei den Kantonalen Gebäudeversicherungen und dem abschliessenden Entscheid des Verwaltungsrates des Interkantonalen Rückversicherungsverbands sollen die neuen Strukturen per 1. Januar 2020 in Kraft gesetzt werden.

Jahresbericht 2018 und Ausblick 2019